Kripp ist ein großer Lichtblick, die Webseite handelt von den kleinen Lichtblicken.


Kripp ist der einzige Ort auf dieser Erde, der an den Flüssen Rhein und Ahr liegt. Im Osten des Ortes fließt der Rhein, im Süden die Ahr, im Westen trennt die Bahntrasse, die weiter nördlich wieder den Rhein berührt. Ohne Fähren, Brücken und Unterführungen wäre Kripp nicht mehr zu erreichen.

Ruhe kehrt in Kripp erst ein, wenn die Hochwasser beider Flüsse den ersten Stock der Häuser erreichen. Dann verstummen die Autos, keine Schiffe fahren mehr, keine Fähren. Hochkonjunktur für die Kripper Feuerwehr, die bestens für diese Katastrophen ausgerüstet ist.

Das Überlebte unserer Mütter und Väter wird durch unser Wissen heute verstanden. Die Gräber verschwinden und neues Land blüht, vom ersten bis zum letzten Blick. Genau so ernähren sich die Generationen. Am Ende muss man sich an der Vergangenheit erfreut haben, damit die Zukunft nicht unendlich erscheint und sich unserem Gesichtsfeld entzieht. Immer mehr und häufiger drängt die Zeit Vergangenes zurück. Vieles der Vergangenheit ist den Menschen in Kripp auch heute nie zum Sichtbaren gewesen. Kleine Lichtblicke eines rheinischen Dorfes, der Untertitel dieser Webseite. Am Ende muss man sich an der Vergangenheit erfreut haben, damit die Zukunft endlich bleibt.

Ich habe den Ort 1972 verlassen. Als frecher Junge war ich nun geprägt, meine Zukunft zu gestalten. Meine Lebensziele habe ich erreicht, weil ich in Kripp geboren wurde. Heimat zahlt sich aus, das kann man nicht vergessen.

Jedes Haus kam mir wieder in Erinnerung, jedes Geschäft, jedes Unternehmen. Vor allem die Menschen von damals kamen mir wieder in Erinnerung. Alles verband sich mit früheren Aktionen, wo der Bäcker uns die Brötchen brachte, wo ich mit der Kanne die Milch holte, wo ich dem Schuster bei der Arbeit zuschaute, wo ich am Büüdsche ein Eis essen durfte.

Zum Kripper Leben gehören auch die beiden Weltkriege. Hier hatte ich viele einzelne Kontakte mit den Enkelkindern einiger Soldaten aus dem 1.Weltkrieg, die mir ihre Geschichten erzählten. Über Jahre durchforstete ich das US Nationalarchiv und las viele alte Ausgaben von amerikanischen Zeitungen. Oft waren die Mosaiksteinchen winzig. So stand in der New York Times, dass der Hund von Robert Heitemeyer ein rotes Halsband trug. Daraus konnte ich recherchieren, dass Robert zum zweiten mal verheiratet war und fand dadurch heraus, dass er von New York eine Urlaubsfahrt nach Paris machte und dort in Frankreich verstarb.

Alle diese kleinen Mosaiksteinchen, ergaben später ein fast vollständiges Bild. Die Archive in Amerika waren auch ein wesentlicher Bestandteil in der Recherche Kripper und Remagener Aus-wanderer. In diesem Buch habe ich nur die Kripper Auswanderer erwähnt. Die Auswanderer aus Remagen sind von mir aufgeführt in der Kripper Schriftenreihe Band 6 auf 128 Seiten.

Im Jahre 2009 sprach ich mit Professor Otfried Wagenbreth über seine Zeit im Kriegsgefangenen-lager Kripp-Sinzig 1945. Seine Aufzeichnungen, so wie seine gemalten Skizzen im Lager über diese Zeit, hat er mir zukommen lassen. Sie werden uns stets in Erinnerung halten.

Gefreut habe ich mich der vielen Fotos aus dem alten Kripp, welche die Bevölkerung zur 300 Jahrfeier unseres Ortes zur Verfügung stellte. Heute wissen wir, dass diese Fotos Bestandteil unserer Geschichte bleiben werden.